Wasserwerk Halingen
Provinzialstraße 300, 58708 Menden
Seit 1888 besteht das im Ruhrtal gelegene Wasserwerk Halingen (früher Langschede). 86 Hektar stehen als Wassergewinnungsgelände zur Verfügung. Zur Grundwasseranreicherung wird hier vorgereinigtes Ruhrwasser über große Versickerungsbecken in den Untergrund infiltriert. Im Untergrund fassen gelochte Sickerleitungen das Wasser, bestehend aus angereichertem Grundwasser, Uferfiltrat und natürlichem Grundwasser, und leiten es in freiem Gefälle zum Pumpwerk.
In Kürze wird die naturnahe Aufbereitung zur Trinkwassergewinnung um zusätzliche technische Verfahrensschritte ergänzt. Es wird eine weitergehende Aufbereitungsanlage gebaut, um für die Entfernung eventuell zukünftig auftretender, unerwünschter Stoffe gewappnet zu sein. Prävent plus - das Schwerter Verfahren - umfasst eine Ozonung, eine Flockung, eine Mehrschichtfiltration und eine Adsorption mit Aktivkohle. Im Rahmen dieser Maßnahme wird die Entsäuerung auf ein physikalisches Verfahren umgestellt. Die Umstellung der abschließenden Trinkwasserdesinfektion auf eine physikalisches Verfahren mittels UV-Licht ist bereits vollzogen.
Die Jahreskapazität des Wasserwerkes beträgt 27 Millionen m³. Acht Kreiselpumpen speisen das Trinkwasser in die örtlichen Verteilungsnetze und den Hochbehälter Wilhelmshöhe ein. Die größte Pumpe kann 2.400 m³ Wasser pro Stunde auf eine Höhe von 100 Meter fördern.
Das Wasserwerk Halingen versorgt Ascheberg (teilweise), Balve (teilweise), Bergkamen (teilweise), Bönen (teilweise), Dortmund (teilweise), Drensteinfurt (teilweise), Fröndenberg (teilweise), Hamm (teilweise), Hemer (teilweise), Kamen (teilweise), Lünen, Menden (teilweise), Nordkirchen (teilweise), Selm (teilweise), Sendenhorst (teilweise), Unna (teilweise) und Werne (teilweise) mit Trinkwasser.
Wasseraufbereitung im Detail
Vorreinigung
- Feinrechen
- Sedimentationsbecken (70.000 m³ Inhalt)
künstliche Grundwasseranreicherung
- Langsamsandfiltration (13 Versickerungsbecken, Gesamtfläche 140.000 m², Filtergeschwindigkeit 0,5 - 1,5 m/d)
- Untergrundpassage
- Dosierung von Pulveraktivkohle
- vollständige Re-Infiltration des Erstfiltrates: Sauerstoffanreicherung, Langsamsandfiltration, Untergrundpassage
Nachbehandlung
- Anhebung des pH-Wertes durch Zugabe von Natronlauge
- Desinfektion mit UV-Licht
aktuell im Bau: weitergehende Wasseraufbereitung (WAA)
Um einigen in der Ruhr vorkommenden organischen Spurenstoffen auch künftig optimal entgegenzutreten, wurde die naturnahe Wasseraufbereitung aus Gründen der Vorsorge um zusätzliche technische Verfahrensschritte ergänzt. Dadurch werden die Vorgaben des Programms "Reine Ruhr" des Landes NRW umgesetzt. Bei Wasserwerke Westfalen wurde nach mehrjährigen Versuchen eine Kombination gewählt aus
- Ozonung
- Flockung (bei Bedarf)
- Mehrschichtfiltration
- Adsorption an Korn-Aktivkohle
Die Einführung dieser zusätzlichen Aufbereitungsstufen und einer physikalischen Entsäuerung wird in 2025 mit der Fertigstellung der WAA im Wasserwerk Halingen in allen Wasserwerken von WWW umgesetzt sein.
Flyer zum Download "Weitergehende Aufbereitung"