Umweltschutz wird groß geschrieben bei Wasserwerke Westfalen.
Unsere Verantwortung für den Schutz der Umwelt wird bei allen Entscheidungen im Unternehmen berücksichtigt. Als Wasserversorger beziehen wir unseren Rohstoff aus der Natur und treten dementsprechend ein für einen schonenden und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen.
Die vor der Öffentlichkeit geschützten Bereiche der Trinkwassergewinnungsanlagen im Ruhrtal bieten ungestörte Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. An der Ruhr konnten sich so im Laufe der Jahre zahlreiche schutzwürdige Biotope entwickeln.
Wasserwerke Westfalen fühlt sich daher auch dem Naturschutz und der Landschaftspflege verpflichtet. Wir unterstützen gezielt Umweltprojekte mit regionalem Bezug zur Ruhr und unseren Wasserwerken. Unsere Aktivitäten setzen an unterschiedlichen Punkten an und verfolgen das gemeinsame Ziel, Naturräume zu schützen und in ihrer Vielfalt zu bewahren.
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In den Einzugsgebieten der Trinkwassergewinnungsanlagen
an der Ruhr wird der Wasserversorgung Vorrang vor allen anderen Nutzungen eingeräumt. Seit mehr als 100 Jahren werden hier in Flussnähe großräumige Areale für die Wassergewinnung genutzt, zu denen die Öffentlichkeit keinen Zutritt hat. Flora und Fauna konnten sich so ungestört und geschützt entwickeln. Im Laufe der Jahre hat dies dazu geführt, dass große Bereiche des Ruhrtals als Natur- oder Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen werden konnten. Diese geschützten Lebensräume stellen Ruhezonen für die Tierwelt dar.
So zählt der Geisecker Stausee im Wasserwerk Hengsen mit zu den bedeutendsten Wasservogelrastgewässern in Nordrhein-Westfalen. Zahlreiche Wasservögel nutzen den Stausee als Nahrungs-, Rast- und Überwinterungsgebiet. Mit den Wintergästen können auf dem weitflächigen Areal über 30 Vogelarten gezählt werden, unter ihnen z. B.: Blaumeise, Buchfink, Eichelhäher, Eisvogel, Graugans, Graureiher, Habicht, Haubentaucher, Höckerschwan, Kiebitz, Kleiber, Kormoran, Lachmöwe, Nilgans, Rotkehlchen, Silberreiher, Stockente, Zaunkönig und Zwergtaucher.
Die Wassergewinnungsanlagen von Wasserwerke Westfalen an der Ruhr erstrecken sich über weitläufige Flächen innerhalb der Talaue und umfassen Areale zwischen 35 und 142 ha. Insgesamt nutzt das Unternehmen eine Fläche von knapp 600 ha als Wassergewinnungsgelände.
Um ein natürliches Landschaftsbild zu fördern, weisen wir im Wassergewinnungsgelände vermehrt Sukzessionsflächen und Extensivierungsflächen aus. Sukzessionsflächen als Uferrandstreifen werden der natürlichen Entwicklung überlassen und nur sehr eingeschränkt gepflegt. Ebenso wie Extensivierungsflächen gliedern sie die Landschaft und verbessern das Lebensraumangebot für die Pflanzen- und Tierwelt. Als ergänzende Maßnahme pflanzen wir auentypische Gehölze, wie zum Beispiel Weiden, Erlen oder auch Stieleichen und Hainbuchen.
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Wasserkraftanlagen leisten einen wichtigen Beitrag
zur umweltfreundlichen, regenerativen Energiegewinnung. Doch sie benötigen Stauwehre. Für Fische bedeuten diese Querbauwerke in den Fließgewässern häufig das Ende ihrer Reise.
Als wichtiges Ziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie soll die ökologische Durchgängigkeit von Gewässern wieder hergestellt und verbessert werden. Dazu dienen an den Stauwehren der Wasserkraftanlagen Fischaufstiegsanlagen. Diese technischen Bauwerke sollen sicherstellen, dass Fische und andere bodenlebenden Kleinlebewesen auch gegen die Strömung die Querbauwerke überwinden können.
Die von Wasserwerke Westfalen betriebenen fünf Laufwasserkraftwerke stammen aus den Jahren 1922 (Westhofen), 1937 (Hengsen), 1942 (Echthausen), 1961 (Villigst) und 1914 (Fröndenberg). Während das Stauwehr Fröndenberg bereits seit dem Jahr 2000 mit einer Fischtreppe (Mäander-Fischpass) ausgerüstet ist, wurden die Anlagen in Westhofen 2011, in Hengsen und Echthausen 2013 und in Villigst 2014 fertiggestellt.
Bei unseren Fischtreppen sind Höhenunterschiede von 3,65 m bis 6,25 m zwischen Ober- und Unterwasser zu überwinden. Die vier neu gebauten Aufstiege in Westhofen, Villigst, Hengsen und Echthausen sind als Schlitzpässe angelegt.
Bei der Schlitzpass-Technik werden diese Höhenunterschiede auf Fließstrecken von bis zu ca. 200 m in einer Vielzahl von kleinen Becken (37 bis 58) überwunden. So gleicht jedes Becken den Höhenunterschied von ca. 10 cm aus. Die Schlitzpässe zwischen den einzelnen Becken halten eine ausreichende Lockströmung über das ganze Bauwerk aufrecht.
Die Füllung der Beckensohle mit Wasserbausteinen verschiedener Größe ermöglicht auch Kleinlebewesen einen Austausch zwischen Ober- und Unterwasser. Zusätzlich wurden Aalabstiegsrohre, eine vollkommen neuartige Technik, installiert.
Bei regelmäßigen Kontrollen der Fischtreppen wurden zahlreiche Fische unterschiedlicher Arten und Größen gefunden. Neben Bachforellen, Barben, Döbeln, Elritzen, Eschen, Mühlkoppen und Rotaugen traten auch Gründlinge, Schmerlen und viele Aale auf. Diese Kontrollen belegen die Wirksamkeit der Bauwerke.
Seit Ende 2014 ermöglicht die Aufrüstung aller Stauwehre von Wasserwerke Westfalen mit Fischaufstiegsanlagen den Fischen die Wanderung zu ihren Laich-, Aufzucht- und Nahrungsgebieten in diesem Bereich. Die ökologische Durchgängigkeit der Ruhr ist nun auf unserem Gebiet komplett gegeben.
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Im Holzwickeder/Schwerter Naturschutzgebiet "Bahnwald"
sowie in den Schwerter Ruhrauen im Wassergewinnungsgebiet unterstützt Wasserwerke Westfalen ein Langzeit-Untersuchungsprogramm über die hier vorkommenden Fledermausarten. Mitglieder des Landesfachausschusses Fledermausschutz im Naturschutzbund NRW untersuchen seit 1987 die Fledermausvorkommen im Kreis Unna.
2003 ergänzte ein Fachbüro die Arbeiten durch Netzfänge, Detektor- und Horchkisteneinsätze im Naturschutzgebiet "Bahnwald" und im Kellerbachtal. Der feuchte Mischwald in der Ruhraue bietet genügend vielfältige Nahrung und natürliche Baumquartiere auch für die Jungenaufzucht von Wasserfledermäusen.
Die Zählungen und Beringungen im "Bahnwald", am "Ruhrfeldgraben", in der "Anreicherung Ergste" und in Westhofen/Wandhofen bei "Haus Ruhr" belegen die große Bedeutung der Ruhr als Leitlinie besonders für wandernde Fledermäuse, wie z.B. Abendsegler und Rauhhautfledermäuse. Sieben Fledermausarten konnten bisher nachgewiesen werden.
Wasserwerke Westfalen unterstützt die ehrenamtlichen Arbeiten, indem Zutritt auf das ansonsten für die Öffentlichkeit gesperrte Wasserwerksgelände gewährt wird. Weiterhin beteiligt sich das Unternehmen auch an der Beschaffung von Fledermaushöhlen.
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Der Eisvogel siedelt gerne an Abbruchkanten und Steilufern
von Flüssen und Bächen. An der Ruhr im Bereich von Wasserwerke Westfalen findet man den Vogel sicher im Umfeld der Wasserwerke Hengsen, Villigst und Westhofen. Das scheue Tier ist allerdings nur selten zu sehen. Die Bilder sind Aufnahmen aus dem Bereich des Wasserwerks Westhofen.
Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU), Landesverband Nordrhein-Westfalen, haben sich zur gemeinsamen Aufgabe gemacht, die Lebensmöglichkeiten des Eisvogels an der Ruhr weiterzuentwickeln. Wasserwerke Westfalen unterstützt dies im Rahmen ihrer Beteiligung an der AWWR sowie durch den Bau von Nistplätzen auf dem eigenen Wasserwerksgelände.
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Wasserwerke Westfalen betreibt fünf Stauanlagen
an dem Ruhrabschnitt zwischen Wickede-Echthausen und Schwerte-Westhofen. Diese Stauanlagen dienen dem Aufstau der Ruhr, damit die Wasserentnahme aus der Ruhr zur Grundwasseranreicherung im freien Gefälle erfolgen kann und das Wasser nicht gepumpt werden muss.
An den Stauanlagen Echthausen, Fröndenberg, Hengsen und Villigst wird außerdem mittels Laufwasserkraftwerk elektrische Energie erzeugt bzw. an den Stauanlagen Villigst und Westhofen werden mit Hilfe der Wasserkraft Pumpen betrieben, die das Trinkwasser in die Rohrnetze und zu den Hochbehältern fördern. Wasserwanderer dürfen die Wehranlagen aus Sicherheitsgründen nicht überfahren. Schilder am Ruhrufer weisen auf diese Gefahr hin und kennzeichnen die von den Wasserwerken Westfalen installierten Anlegestellen zum Umsetzen der Boote.
In Schaukästen am Ruhrufer informiert das Unternehmen die Wasserwanderer, dass sie sich in einer Wasserschutzzone befinden, und bittet um Unterstützung beim Gewässerschutz. Denn: Vom Boot aus sieht man die Ruhr aus einer Perspektive, die Schmutzeinleitungen in den Fluss, Müllablagerungen oder Beschädigungen der Ufer und der Betriebsanlagen leichter erkennen lassen.
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Wasserwerke Westfalen engagiert sich für vorsorgenden Gewässerschutz.
Als Mitglied in der AWWR Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr e.V. (AWWR) fördert und unterstützt das Unternehmen eine gewässerschonende Landwirtschaft. 1992 wurde die Kooperation Landwirtschaft / Wasserwirtschaft im Einzugsgebiet der Ruhr (kurz Ruhrkooperation) gegründet. Die Landwirtschaftskammer und die AWWR arbeiten seitdem gemeinsam dafür, den Eintrag von Nitrat und Pflanzenbehandlungsmitteln in die Ruhr und ihre Nebenflüsse zu minimieren.
Derzeit sind ca. 900 Landwirte Mitglied der Ruhrkooperation. Der Landwirt verpflichtet sich an der Umsetzung gemeinsam festgesetzter Ziele mitzuwirken und erhält dafür im Gegenzug eine kostenlose Beratung in den Bereichen Pflanzenbau, Düngung und Pflanzenschutz. Die AWWR finanziert die Berater und auch Kooperationsprojekte (z. B. Untersuchungs- und Förderungsprogramme). Aber nicht nur Landwirte sondern auch kommunale Einrichtungen und Privatanwender können sich beraten lassen, was sie zum Gewässerschutz beitragen können. Mehr Informationen zur Kooperation.
Auch Wasserwerke Westfalen besitzt landwirtschaftlich genutzte Flächen, die an Landwirte verpachtet werden, in den Wasserschutzzonen I und II. Zum Schutz von Boden und Gewässern dürfen die Landwirte diese Flächen nur mit strengen Auflagen bewirtschaften.
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