Newsroom Wasserwerke Westfalen

Ruhrverband und AWWR präsentieren die 51. Ausgabe des Ruhrgüteberichts (AWWR)

| Externe Pressemitteilung

Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR) sorgt für eine mengenmäßig stets ausreichende sowie qualitativ einwandfreie Trinkwassererzeugung im Ruhreinzugsgebiet.

In Zeiten des Klimawandels sind eigene Energieerzeugung, Niedrigwassermanagement und Hochwasserschutz für sie zu Themen von zentraler Wichtigkeit geworden.

Erneuerbare Energie
Energiekrise, Klimawandel und Umbau der Stromerzeugung geben Stauanlagen und Wasserkraft eine neue Bedeutung als Zukunftselement für eine nachhaltige Trinkwasserversorgung. Mit 75,3 Millionen Kilowattstunden eigenerzeugtem Strom aus Wasserkraft konnten die AWWR-Mitgliedsunternehmen 2023 einen bedeutenden Teil der für die Trinkwassererzeugung benötigten Energie decken. “Die Wasserkraftanlagen liefern sichere und saubere Energie aus der fließenden Welle der Ruhr und leisten einen erheblichen Betrag zur CO2-Minderung“, so der AWWR-Vorsitzende Bernd Heinz.

Wasserqualität
Ein weiterer Baustein der Qualitätsvorsorge des Programms „Reine Ruhr“ des NRW-Umweltministeriums erfolgte mit der Inbetriebnahme der „Weitergehenden Aufbereitungsanlage“ (WAA) im Wasserwerk Hengsen. Nach vierjähriger Bauphase wurde die WAA der Wasserwerke Westfalen GmbH (WWW) im Juni 2024 in Betrieb genommen.

Die letzten zwei der insgesamt 21 um eine WAA zu ergänzenden AWWR-Wasserwerke, die sich aktuell noch in der baulichen Umsetzung befinden, sind die Werke Halingen (WWW) und Warmen (Energie- und Wasserversorgung Hamm GmbH). Die AWWR-Mitgliedsunternehmen haben zur Realisierung des Programms „Reine Ruhr“ bislang rd. 263 Mio. € investiert, das sind etwa 85 % der geplanten Gesamtinvestition von 310 Mio. €.

Für die bereits in 2022 stark in den Fokus genommenen Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), die sogenannten „Ewigkeitschemikalien“, gelten ab 2026 und 2028 neue Grenzwerte für das Trinkwasser. An der Ruhr werden diese Grenzwerte bereits heute eingehalten.
„Mittelfristig muss der Eintrag in die Umwelt reduziert, noch besser vermieden werden. Die AWWR spricht sich für eine solche Ausstiegsstrategie ausdrücklich aus“, fordert Bernd Heinz den „Einstieg in den Ausstieg“ für die kritischen PFAS-Stoffe.

Wassermengenwirtschaft
Der Umgang mit Hochwassergefahren bleibt ein Dauerthema, wie die aktuelle Hochwassersituation in den benachbarten Ländern zeigt. Das letzte Hochwasser an der Ruhr hat die AWWR-Mitglieder zum Jahreswechsel 2023/2024 beschäftigt. Es ist glücklicherweise für die Wasserwerke glimpflich ausgegangen und Schäden, Reparatur- und Entsorgungskosten blieben überschaubar.
Der Hochwasserschutz in NRW verbessert sich nur langsam. „Es bedarf zügigerer Genehmigungen, neuer Auflagen sowie klarer Entscheidungen bei der Umsetzung. Konkret werden neue Hochwasserkarten, Bemessungswasserstände, eine Erweiterung des Pegelmessnetzes und Rückhalteflächen benötigt“, so der Aufruf von Bernd Heinz.

Mit einem an die heutigen Gegebenheiten angepassten Hochwasserschutz und einer flexibleren Talsperrenbewirtschaftung in den Trockenzeiten, die seit 2018 im Rahmen einer Anpassung des Ruhrverbandsgesetzes von Ruhrverband und AWWR gefordert wird und sich aktuell im parlamentarischen Verfahren befindet, kann die Trinkwasserversorgung für rd. 4,6 Mio. Menschen auch in den nächsten Dekaden trotz Klimawandels als gesichert angesehen werden.

BU (v. l.): Bernd Heinz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR) und Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands, bei der gemeinsamen Vorstellung der 51. Ausgabe des Ruhrgüteberichts am 25. September 2023 in Essen.
zum Ruhrgütebericht 2023

 

Hintergrundinformationen AWWR
Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr e. V. (AWWR) engagiert sich seit über 75 Jahren für eine sichere Trinkwasserversorgung an der Ruhr. Sie ist ein freiwilliger Zusammenschluss von mittlerweile 18 Wasserversorgungsunternehmen  von ihrer Quelle in Winterberg bis zur Mündung in den Rhein. Diese versorgen rund 4,6 Millionen Menschen, Gewerbe und Industrie an der Ruhr und teilweise darüber hinaus mit rund 240 Millionen Kubikmetern Trinkwasser pro Jahr. Wenn es um wasserwirtschaftliche Belange im Ruhreinzugsgebiet geht, tritt die AWWR als Interessenvertreter für den Fluss ein. Mehr Informationen unter www.awwr.de.