Großer Erfolg für AWWR-Ruhrwasserwerke
Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr zieht eine positive Jahresbilanz 2024 für eine nachhaltige und resiliente Trinkwasserversorgung für rund ein Viertel der Bevölkerung in NRW.
Nach intensiver Beratungsphase wurde im Dezember 2024 die Anpassung des Ruhrverbandsgesetzes für eine flexiblere Talsperrensteuerung im Landtag NRW ohne Gegenstimmen verabschiedet. Dies ist ein Meilenstein für eine sichere Wasserressource in ausgeprägten Trockenphasen und die Mengensicherung für die Ruhrwasserwerke. Der Ruhrverband kann jetzt ohne Zeitverlust eine optimale Talsperrenfahrweise umsetzen und die Wasserversorgung entlang der Ruhr jederzeit sicher betrieben werden.
Die Umsetzung dieses neuen Niedrigwassermanagements war für Ruhrverband und AWWR das wichtigste Thema der letzten Jahre. „Hiermit werden Mengenprobleme auch bei fortschreitendem Klimawandel extrem unwahrscheinlich. Mit breiter politischer Unterstützung konnte nun endlich ein Kompromiss zwischen Trinkwasserversorgung und Schutzinteressen gefunden werden", so der AWWR-Vorsitzende Bernd Heinz. Genau zur richtigen Zeit, denn nach zwei niederschlagsreichen Jahren und weiter gestiegen Jahresdurchschnittstemperaturen sind absehbar auch wieder längere Trockenphasen an der Ruhr zu erwarten.
Nach der Mengensicherung rückt die Wasserqualität der Ruhr – Stichwort Spurenstoffe – in den Fokus. In 2024 ging im Wasserwerk Hengsen (Wasserwerke Westfalen) eine weitere ‚Weitergehende Wasseraufbereitungsanlage‘ (WAA) in Betrieb. Die beiden letzten noch in Wasserwerken der AWWR-Mitglieder zu errichtenden WAA befinden sich in Halingen (Wasserwerke Westfalen) und Fröndenberg (Stadtwerke Hamm) im Bau. „Wir müssen ernsthaft Spurenstoffeinträge reduzieren und das Verursacherprinzip analog der kommunalen Abwasserrichtlinie monetär auf die Hersteller der Produkte übertragen, sonst wird die Entfernung kritischer Spurenstoffe immer arbeitsintensiver und somit auch teurer für unsere Wasserkunden“, erklärt Bernd Heinz die Dringlichkeit des Themas.
Zur Erreichung der Klimaziele unterstützt die AWWR aktiv die risikobasierte Vorgehensweise zum PV-Ausbau in Wasserwerksbereichen, natürlich unter strenger Wahrung des Gewässerschutzes. Das niederschlagsreiche Jahr 2024 sorgte bei den AWWR-Mitgliedsunternehmen für eine Stromproduktion von 71 GWh durch Wasserkraft. Durch den Ausbau von PV-Dach- und Freiflächenanlagen zur Eigennutzung konnten 3 GWh Solarstrom gewonnen werden.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 231 Mio. m³ Trinkwasser von den 18 AWWR-Mitgliedsunternehmen gefördert und an rd. 4,6 Mio. Einwohner und Unternehmen als Voll- oder Teilversorgung geliefert. Der hohe hierfür benötigte Strombedarf wurde zu einem erheblichen Anteil durch Erneuerbare in den Wasserwerken erzeugt.