Niedrigere Grenzwerte für die Mindestwasserführung in der Ruhr sichern die Trinkwasserproduktion auch in Zeiten des Klimawandels
Der nordrhein-westfälische Landtag hat in seiner gestrigen Sitzung eine Gesetzesänderung verabschiedet, die es dem Ruhrverband erlaubt, seine Talsperrensteuerung flexibler an den Klimawandel anzupassen. Der Ruhrverband sichert mit dem größten zusammenhängenden Talsperrensystem in Deutschland die Mindestwasserführung in der Ruhr und damit die Wasserversorgung von 4,6 Millionen Menschen – 1,5 Millionen im Versorgungsgebiet von Wasserwerke Westfalen.
Seit 2018 beschäftigen sich die Wasserwerke an der Ruhr intensiv mit vorausschauenden Maßnahmen hinsichtlich des Klimawandels, insbesondere mit der Verbesserung des Niedrigwassermanagements der Ruhr. Die teilweise extremen Dürrephasen hatten das Talsperren-Management auf harte Belastungsproben gestellt und zu teilweise viel Zeit – und somit auch Wasser – beanspruchenden Sondergenehmigungsverfahren zur Abflussreduzierung geführt.
Auch den Kapazitäten der Talsperren, die die Ruhr während der Trocken- und Hitzeperioden speisen und somit das Rohwasser für die Trinkwasserproduktion garantieren, sind Grenzen gesetzt und diese kostbaren Vorräte gilt es, sinnvoll einzusetzen. Von daher waren die festgeschriebenen Mindestabflüsse der Ruhr an den Pegeln Villigst und Hattingen nicht mehr zeitgemäß und zu unflexibel. Um klimaresilient aufgestellt zu sein, benötigt der Ruhrverband einen größeren Handlungsspielraum zur schonenden Bewirtschaftung der Talsperren als das Ruhrverbandsgesetz bisher hergab.
Für diese Gesetzesnovelle haben der Ruhrverband und die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr e.V. (AWWR) sich seit mehreren Jahren intensiv eingesetzt. "Nun hat der Ruhrverband endlich einen größeren Handlungsspielraum zur schonenden Bewirtschaftung des Rohwasservorrats erhalten. Dies sichert unsere künftige Trinkwasserproduktion im fortschreitenden Klimawandel", so Bernd Heinz, GF von WWW und Vorsitzender der AWWR.
Zur Pressemeldung von Ruhrverband, Umweltministerium und Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr geht es hier.