Wasserwerk Witten

Herbeder Straße 141, 58455 Witten

 

Anfahrt auf Google Maps

Seit 1886 besteht das im Ruhrtal gelegene Wasserwerk Witten. 57 Hektar stehen als Wassergewinnungsgelände zur Verfügung. Zur Grundwasseranreicherung wird hier seit 1904 vorgereinigtes Ruhrwasser über große Versickerungsbecken in den Untergrund infiltriert. Im Untergrund fassen gelochte Sickerleitungen das Wasser, bestehend aus angereichertem Grundwasser, Uferfiltrat und natürlichem Grundwasser, und leiten es in freiem Gefälle zum Pumpwerk.

Ende 2017 wurde die weitergehende Aufbereitungsanlage fertiggestellt, die die naturnahe Trinkwasseraufbereitung um zusätzliche technische Verfahrensschritte ergänzt. Prävent plus, das Schwerter Verfahren, umfasst eine Ozonung, eine Flockung, eine Mehrschichtfiltration und eine Adsorption an Korn-Aktivkohle. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden auch die Nachbehandlungsschritte auf physikalische Verfahren umgestellt (physikalische Entsäuerung und Trinkwasserdesinfektion mittels UV-Licht).

Für das Wasserwerk Witten musste nur der Bau der Aktivkohleadsorption sowie die Umrüstung auf die physikalische Entsäuerung und die UV-Desinfektion erfolgen. Die anderen Verfahrensschritte waren in Witten als einzigem Werk bereits seit den 1980ern vorhanden (damalige Förderung des Bundesministeriums für Forschung und Technologie).

Die Jahreskapazität des Wasserwerkes beträgt 25 Millionen m³. Fünf Kreiselpumpen speisen das Trinkwasser in die örtlichen Verteilungsnetze und den Hochbehälter Bochum-Gerthe ein. Die größten Pumpen können 3.800 m³ Wasser pro Stunde auf eine Höhe von bis zu 80 Meter fördern.

Das Wasserwerk Witten versorgt Bochum (teilweise), Castrop-Rauxel (teilweise), Dortmund (teilweise) und Herne (teilweise) mit Trinkwasser.

Wasseraufbereitung im Detail

Vorreinigung

  • Feinrechen
  • Flockung (bei Bedarf)
  • Sedimentationsbecken (50.000 m³ Inhalt)

künstliche Grundwasseranreicherung

  • Langsamsandfiltration (9 Versickerungsbecken, Gesamtfläche 93.000 m², Filtergeschwindigkeit 0,5 - 1,5 m/d)
  • Untergrundpassage

weitergehende Aufbereitung

Um ei­ni­gen in der Ruhr vor­kom­men­den or­ga­ni­schen Spu­ren­stof­fen auch künf­tig op­ti­mal ent­ge­gen­zu­tre­ten, wurde die na­tur­na­he Was­ser­auf­be­rei­tung aus Gründen der Vor­sor­ge um zu­sätz­li­che tech­ni­sche Ver­fah­rens­schrit­te er­gänzt. Dadurch werden die Vor­ga­ben des Pro­gramms "Reine Ruhr" des Lan­des NRW umgesetzt. Bei Wasserwerke Westfalen wurde nach mehrjährigen Versuchen eine Kom­bi­na­ti­on gewählt aus

  • Ozonung
  • Flo­ckung (bei Be­darf)
  • Mehr­schicht­fil­tra­ti­on
  • Ad­sorp­ti­on an Korn-Ak­tiv­koh­le

Nachbehandlung

  • phy­si­ka­li­sche Ent­säue­rung
  • Desinfektion mit UV-Licht