Wasserwerk Echthausen
Im Ruhrfeld 1-5, 58739 Wickede (Ruhr)
Seit 1942 besteht das im Ruhrtal gelegene Wasserwerk Wickede-Echthausen. 73 Hektar stehen als Wassergewinnungsgelände zur Verfügung. Zur Grundwasseranreicherung wird hier vorgereinigtes Ruhrwasser über große Versickerungsbecken in den Untergrund infiltriert. Im Untergrund fassen gelochte Sickerleitungen das Wasser, bestehend aus angereichertem Grundwasser, Uferfiltrat und natürlichem Grundwasser, und leiten es in freiem Gefälle über die weitergehende Aufbereitung zum Pumpwerk.
In 2016 wurde die weitergehende Aufbereitungsanlage fertiggestellt, die die naturnahe Trinkwasseraufbereitung um zusätzliche technische Verfahrensschritte ergänzt. Prävent plus, das Schwerter Verfahren, umfasst eine Ozonung, eine Flockung, eine Mehrschichtfiltration und eine Adsorption an Korn-Aktivkohle. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden auch die Nachbehandlungsschritte auf physikalische Verfahren umgestellt (physikalische Entsäuerung und Trinkwasserdesinfektion mittels UV-Licht).
Die Jahreskapazität des Wasserwerkes beträgt 22 Millionen m³. Vier Kreiselpumpen speisen das Trinkwasser in die örtlichen Verteilungsnetze und den Hochbehälter Wickede ein. Die größten Pumpen können 2.200 m³ Wasser pro Stunde auf eine Höhe von 92 Meter fördern.
Das Wasserwerk Echthausen versorgt Ahlen, Arnsberg (teilweise), Ascheberg (teilweise), Bad Sassendorf (teilweise), Beckum (teilweise), Bergkamen (teilweise), Drensteinfurt (teilweise), Ense (teilweise), Hamm (teilweise), Kamen (teilweise), Nordkirchen (teilweise), Rheda-Wiedenbrück (teilweise) Selm (teilweise), Sendenhorst (teilweise), Soest, Unna (teilweise), Warendorf (teilweise), Welver, Werl (teilweise), Werne (teilweise) und Wickede mit Trinkwasser.
Wasseraufbereitung im Detail
Vorreinigung
- Feinrechen
- Flockung (bei Bedarf)
- Sedimentationsbecken (40.000 m³ Inhalt)
künstliche Grundwasseranreicherung
- Langsamsandfiltration (8 Versickerungsbecken, Gesamtfläche 78.900 m², Filtergeschwindigkeit 0,5 - 1,5 m/d)
- Untergrundpassage
- teilweise Re-Infiltration des Erstfiltrates: Sauerstoffanreicherung, Langsamsandfiltration, Untergrundpassage, Mikrosiebung
weitergehende Aufbereitung
Um einigen in der Ruhr vorkommenden organischen Spurenstoffen auch künftig optimal entgegenzutreten, wurde die naturnahe Wasseraufbereitung aus Gründen der Vorsorge um zusätzliche technische Verfahrensschritte ergänzt. Dadurch werden die Vorgaben des Programms "Reine Ruhr" des Landes NRW umgesetzt. Bei Wasserwerke Westfalen wurde nach mehrjährigen Versuchen eine Kombination gewählt aus
- Ozonung
- Flockung (bei Bedarf)
- Mehrschichtfiltration
- Adsorption an Korn-Aktivkohle
Nachbehandlung
- physikalische Entsäuerung
- Desinfektion mittels UV-Licht